Arbeit im Wandel

Zugegeben, die Inhalte und Erfahrungen die hier stehen hatten alle einen Ursprung: die Corona Krise. Daher stellt sich die Frage, was kommt danach? Werden wir zum normalen Alltag zurückkehren oder wird sich essentiell etwas ändern: im Alltag der Arbeit, im Umgang mit Meetings, bei Dienstreisen, bei Fortbildungen im Projektmanagement oder noch allgemeiner in der Einstellung zu einer neuen Art und Weise zu arbeiten?


In meinen bisherigen Gesprächen wurde der Wandel der Arbeit (Stichwort New Work) fast durchweg positiv beurteilt. Dabei geht es nicht darum Dinge zu idealisieren, es geht vielmehr darum neue Möglichkeiten und Wege zu finden wie Arbeit besser gestaltet werden kann. Dazu müssen natürlich auch die notwendigen infratrukturellen Umstände dies ermöglichen.

In den folgenden Texten und Erfahrungsberichten geht es daher nicht nur um die aktuelle Situation sondern auch um einen Ausblick was kann danach kommen. Bevor es nun zu den Erfahrungsberichten kommt, noch einen

Herzlichen Dank

an alle Personen die die Website unterstützen und ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit anderen teilen und ihnen dadurch vielleicht neue Ideen und Wege aufzeigen.

Homeoffice: zwischen München und Shanghai

Homeoffice war vor Corona für uns ein eher nebensächliches Thema. Einzelne Teammitglieder haben aus persönlichen Gründen einzelne Tage aus dem Homeoffice gearbeitet, mehr nicht.


Der Lock-Down hat unsere Teamfähigkeit auf eine harte Probe gestellt, aber man kann sagen, dass wir, ohne es beabsichtigt zu haben, gut vorbereitet waren.


Durch die beiden Zweigstellen in München und Shanghai haben wir bereits vor 15 Jahren angefangen, unsere Arbeit in der Cloud abzubilden. Zuerst mit Basecamp und Trello, letztendlich nun mit Teamwork, einem SAAS Projektmanagement-System, mit dem wir alle unsere Projekte organisieren.

Vor Corona gab es häufig Reibungsverluste dadurch, dass die Teams die zusammen saßen, einen höheren und direkteren Informationsaustausch hatten, als entfernt sitzende Kollegen. Immer wieder wurde der Wert des Arbeitens in der Cloud angezweifelt, weil es doch von jedem zusätzliche Aufmerksamkeit und Routinen abverlangt.


Seit dem Lock-Down sind bei WILDDESIGN alle remote. Es kommen zwar noch einige Kollegen ins Büro, aber die Kommunikation findet ausschließlich übers Internet, über Teamwork statt. Und siehe da, es funktioniert plötzlich viel besser! Als Ersatz für den persönlichen Kontakt haben wir einen in Teamwork integrierten Chat, das ist inzwischen die erste Quelle der Wahrheit für alle. Wird es dann komplexer, nutzen wir einfach einen von 7 offenen Webkonferenz Räumen, in die wir uns einwählen können.


Für die Kommunikation mit Kunden nutzen wir dann unterschiedlichste Webkonferenz-Systeme, die auf Kundenseite autorisiert sind. Unsere Arbeitsweise ist typischerweise mit einigen On-Site Aktivitäten versehen. Nicht nur Kick-off Workshops, auch die Präsentationen und Abstimmungen mit Nutzern etc. Aktuell bauen wir diese Workshop-Formate auf ein digitales Format um. Dabei hilft uns z.B. die Cloud-Software Mural, ein Echtzeit-Whiteboard in der Cloud, mit dem große Teams zusammenarbeiten können. Trotzdem werden wir niemals auf die „enge“ Kooperation mit unseren Kunden am Objekt verzichten können, demnächst also mit entsprechender Schutzausrüstung.

Wie wird es weitergehen, wenn wir Corona zunehmend in den Griff bekommen, bzw. überwunden haben? Dazu habe ich mir ausführlich Gedanken in einem Blogbeitrag gemacht. Ich denke, für uns und unsere Kunden kann die Corona-Krise durchaus als Lernkurve im Change-Management gesehen werden. Wir werden in Zukunft mit Sicherheit die Zahl der auswärtigen Termine reduzieren, weil wir erkannt haben, dass wir mit weniger auskommen, wenn wir uns gut darauf einstellen und entsprechend vorbereiten. Auch Homeoffice wird voraussichtlich fester Bestandteil unserer Firmenkultur werden.

Eine spannende Frage wird sein, wie wir in Zukunft für unsere Dienstleistung werben. Denn bisher haben wir uns jedes Jahr im November immer an derselben Stelle auf die Medica in Düsseldorf gestellt und wurden so von unseren Kunden nicht nur wegen unseres hervorragenden Kaffees gefunden.


Markus Wild

Founder & Owner WILDDESIGN

im Mai 2020

WILDDESIGN ist eine internationale Kreativagentur im Bereich
der Produktentwicklung medizinischer Geräte. Seit 30 Jahren arbeiten wir vom Standort Gelsenkirchen aus, inzwischen mit gut 20 Mitarbeitern. Hinzugekommen ist 2006 unser Büro in Shanghai, das aktuell über 10 Mitarbeiter verfügt, 2015 kam ein drittes Büro in München hinzu, das inzwischen mit 7 Mitarbeitern dasteht.

Office @ home mal zwei

Anfang Mai 2020: Vor mehr als 50 Tagen haben wir zuletzt unsere Büros betreten und arbeiten seither beide remote vom heimischen Küchentisch aus. Homeoffice ist für uns allerdings nichts Unge-wöhnliches, unsere jeweiligen Arbeitgeber sind schon immer sehr
flexibel. Dennoch ist es eine besondere Situation für uns: Noch nie zuvor haben wir so lange am Stück von zu Hause aus gearbeitet – und vor allem nicht beide gleichzeitig.


Tim berichtet: „Ich habe auch vor der Coronakrise schon regelmäßig im Homeoffice gearbeitet, die Umstellung war deshalb nicht allzu groß. Mitte März wurden meine Kollegen und ich von unserem Arbeitgeber aufgefordert, weitgehend remote zu arbeiten. Für mich ist das gut umsetzbar, da ich den größten Teil meiner Arbeit vom Schreibtisch aus erledigen kann. Mein Firmennotebook, das Diensthandy und eine stabile Internetverbindung reichen dafür aus. Sämtliche Collaboration-Tools, zum Beispiel für Videokonferenzen oder um gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten, hatte ich davor bereits in Benutzung, sodass ich mich nicht erst mit der Implementierung und Einar-beitung auseinandersetzen musste. Ich konnte einfach wie gewohnt weiterarbeiten. Was sich allerdings zunächst einspielen musste, war die Terminfindung mit Kollegen, die parallel ihre Kinder betreuen müssen. Viele von ihnen teilen sich die Arbeitszeiten anders ein und sind dann mitunter nicht zu den üblichen Zeiten erreichbar, sondern dann, wenn die Kinder Mittagsschlaf machen oder schon im Bett sind. Sobald das aber einmal thematisiert war, konnten wir uns alle gut darauf einstellen. Außerdem unterstützt mein Arbeit-geber diese freie Zeiteinteilung. Das ermöglicht mir beispielsweise, dass ich zu Zeiten einkaufen gehen kann, wenn im Supermarkt gerade wenig los ist. Damit der direkte Kontakt mit meinen Kollegen im Homeoffice nicht zu kurz kommt, treffen wir uns jeden Nachmittag virtuell und tauschen uns aus. Arbeitsthemen spielen keine Rolle, sondern es geht um Gespräche, die sonst in der Mittagspause oder in der Kaffeeecke stattfinden. Seitens des Arbeitgebers wird der soziale Austausch gefördert und in einem
Leitfaden zum Arbeiten im Homeoffice sogar empfohlen.“

Stefanie erzählt: „Wie Tim habe ich früher auch immer wieder von zu Hause gearbeitet. Ich brauche lediglich Notebook und Smartphone – wo ich meine Texte schreibe, ist letztlich egal. Meine Kollegen, mit denen ich an Projekten arbeite, sind an verschiedenen Standorten in Deutschland tätig. Unsere Meetings fanden deshalb schon immer per Videokonferenz statt. Für mich spielt es also keine große Rolle, ob ich mich aus dem Büro oder vom Küchentisch in den Videocall einwähle. Einzig die Internet-verbindung ist manchmal nicht so stabil wie im Büro, sodass ich dann darauf verzichte, mein Videobild zu übertragen. Tatsächlich habe ich aber sehr gute Erfahrungen mit den verschiedenen Collaboration-Lösungen gemacht. Ob Redaktionskonferenz per GoTo-Meeting, Präsentation über Cisco Webex oder nachmittägliche Kaffeepause mit Kollegen im Google Hangouts, ob 20 Personen oder zwei – alles funktioniert nahezu reibungslos.
Charmant finde ich die kleinen Unterbrechungen, die man in solchen Calls immer wieder mitbekommt: Wenn die einjährige Tochter der Kollegin begeistert in die Kamera winkt oder es während der Präsentation beim Kunden plötzlich an der Tür klingelt – es zeigt die menschliche Seite der Kollegen, Kunden und Partner. Im Homeoffice kann ich zudem konzentrierter arbeiten als im Großraumbüro. Den Ablenkungsfaktor habe ich komplett selbst in der Hand. Wenn Tim ebenfalls im Raum ist, kann ich das gut ausblenden, schließlich ist jeder auf seine Aufgaben fokussiert. Dafür
genießen wir die gemeinsamen Mittagspausen sehr. Tendenziell arbeite ich zu Hause aber länger als im Büro: Da der Heimweg wegfällt, investiere ich die Zeit in meine Texte. Trotzdem kann ich gut zwischen Arbeits- und Freizeit trennen. Sobald ich das Notebook zuklappe, ist Feierabend.“


Unser Fazit: Wir kommen beide gut mit der aktuellen Arbeitssituation zurecht, denn wir sind mindestens genauso produktiv wie im Büro, tauschen uns regelmäßig mit unseren Kollegen aus und können gut zwischen Arbeit und Freizeit trennen. Tatsächlich hat sich für uns nur wenig geändert, weder an den Aufgaben noch an der Arbeitsweise. Die Vorzüge von Homeoffice können wir umfassend ausnutzen und sehen uns kaum mit Herausforderungen konfrontiert. Deshalb hoffen wir, dass sich Homeoffice nach Krise weitgehend etablieren wird und alle Arbeitnehmer, sofern ihre Aufgaben es zulassen, diese Möglichkeit nutzen können.

Tim und Stefanie leben in München. Während Tim für einen großen Automobilzulieferer tätig ist, arbeitet Stefanie als Redakteurin bei einer renommierten PR-Agentur.

New Motherhood in an Era of Change

It is Sunday morning, but not just any Sunday – it is Mother’s Day! Today marks my first Mother’s Day, being a mom myself, and I wanted to honor this symbolic milestone by sharing some perspectives from a young professional, hardworking, ambitious and loving parent, who underwent a corporate restructure, new parenthood and a global pandemic in 2020. I know many of you are in the same boat, and I hope our collective tribe can relate to my candid reflections and find value in the thought processes.


I am sitting at our dining table with my morning tea, and as peaceful as that may sound, it is anything but that these days, with my 4-month old wonder baby Skyler, who’s keeping me on my toes with feeding cues, crying, squirming, and doing everything he can to constantly have my full attention. Over the months I have undergone a steep learning journey to respond to his needs in a way where I am not repeatedly compromising my own schedule, juggling relationships, a full-time job, cleaning, cooking, and last but not least the „Pandemic we are all exhausted by“ aka Corona Virus, which has taken a deep toll on my immediate community, living in the Greater New York City Area. Never could I have imagined that I would be giving birth to a „coronial“ and raising him in the midst of a global pandemic I’ve been meaning to write these thoughts down for months, and have been keeping an active log of some of the concepts I’ve been reflecting on related to motherhood in the midst of a change.


On December 29, at Mount Sinai Hospital in New York City, I found myself in the delivery room, and no birthing class could’ve prepared me for the intensity of emotions, pain, and life depending decision making that I was about to undergo. Now, I look back at those 17 hours as the ultimate bootcamp for what was to come. Who would’ve known that the birth of my child in that delivery room was the high intensity training I needed to prepare for a global pandemic, and all the change that came with it. The morning after the birth, I felt like a soldier who had gone to war, and won! The deep relief and eternal joy of waking up and seeing my baby boy in the clear hospital bassinet, was the moment it all became real, I was a mom.

The first month of his life was so intense, and we had the joyous opportunity to host grandparents flying in from around the world to visit, you know, the old normal where traveling across the Atlantic and Pacific was easy peasy. The news of a novel disease spreading in China and APJ had emerged, and the awareness was growing during early 2020, but folks outside were still hopeful that it was contained to that region. Until January 20th when the first novel case of Corona virus was discovered in Washington state, home to Skyler’s Nani and Papa. In the beginning I don’t think any one of us knew the devastating societal and human consequences that were still to come.

I blinked and it was February… Change was on the horizon, and everyone could feel the underlying pot stirring, building up anxiety of the unknowns in our global economies. I was still on maternity leave, when I received a call from my manager saying that there was going to be a corporate reorganization effective starting tomorrow. At first, I was devastated because this change impacted my direct management, and a person who had been my mentor and sponsor for the past 4 years, and the team we built together had been divided. Next, I felt anxiety – I was still on maternity leave at this critical point of my career where I had to prove myself to a new manager, and position all the hard work I had put in, prior to going on leave, to not become invisible. It was a stressful time, where women’s inequality, despite it being unintentional, truly surfaced. I had the choice to stay on leave, but I chose to come back prematurely out of fear of missing out on my opportunity to have my voice heard in this new team I became a part of. I realize I can’t be the only person having dealt with similar scenarios at work while being on leave, and it is something that I want to dedicate resources to figuring out how to relieve new parents from struggling with in the future, without compromising their precious leave time.


Literally everything around me has changed and yet, I feel more grounded and at peace with myself than ever – the reason: motherhood!

Flash forward to today, May 10 – 2020, Mother’s Day. Change has become the new normal; Flipping what we normally would do on its head, seeing people in gallery view, watching humans on TikTok, staying at home, whipping coffee, finding community in social media, strengthening relationships through digital means – this is that time. An ever-changing reality that I feel anxious about, but with the support of my family, friends, and colleagues I am learning to thrive every day.


To all the moms (+ dads too) out there who are struggling with this intense challenging landscape and uncertain society, just remember that you were made for this! Ever since you set foot in that delivery room to give birth to you child, you underwent intense training in change management, unpredictables, variables, uncertainties, and insecurities. You will persevere, and any time you doubt that, just look at your little angel and they will give you the reassurance you need to carry on.


Raising children is an infinite journey of anxiety of what’s to come, an eternal learning journey teaching us all the small things that make us who we are, serving as a constant reminder that „We are the children“. Happy Mother’s Day all my fellow humans <3

Sandra Moerch is the Chief Content Director, Purpose and Brand Experience at SAP. She is also UN Women Board Member, Stanford WiDS Ambassador, Bill & Melinda Gates Foundation Goalkeeper and an absolutly amazing woman.



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